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"Daniel & Dødssynderne" - på udenlandsk:

- "Grådighedens pris" på tysk: "Schweinepest"
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Im Golf von Guinea wird ein dänisches Küstenschiff von Piraten angegriffen, wobei einer der Wachmänner verletzt wird. Er kehrt daraufhin in die Kleinstadt Haubjerg zurück, in der er aufgewachsen ist und lässt sich dort als Privatdetektiv nieder.
Als auf Gut Tranedal eine Reihe mysteriöser und schicksalhafter Vorfälle geschehen, greift er entscheidend in die Handlung ein.
Privatdetektiv Daniel Dreyer gibt im Preis der Gier seinen Einstand.
Er findet heraus, dass ungewöhnliche und bedrohliche Dinge direkt unter der Oberfläche geschehen…
Ein enthüllender, gesellschaftskritischer Krimi.

Rezensionen:
„Michael Clasen hat ein fantastisches Buch geschrieben. Es hat alle notwendigen Zutaten, um ein Bestseller zu werden. Ein absolut lesenswerter Thriller!“
„Spannend, unterhaltend und ein brilliant geschriebener, gesellschaftskritischer Krimi, über den Preis, den wir alle für die Überdosierung von Antibiotika in der Landwirtschaft bezahlen müssen.“
„Die Story vom Preis der Gier ist hochaktuell. Der Aufhänger ist die sogenannte MRSA-Bakterie. Daraus hat Michael Clasen ein intensives Drama geschaffen.
„Absolut lesenswert. Das Buch regt zum Nachdenken an und unterhält gleichermaßen mit seinen Beschreibungen unserer Gesellschaft in allen ihren Facetten.“
„Wow, Der Preis der Gier fesselt mich total! Es ist ein fantastisches Buch – super geschrieben und absolut interessanter Lesestoff. Es fällt mir wirklich schwer, genug Superlative zu finden! Der Preis der Gier ist eines der besten Bücher, die ich in diesem Jahr gelesen habe. Meine beste Empfehlung für jeden Leser! Meisterhaft geschrieben, ein spannendes Erlebnis!“
„Anschnallen und festhalten – dieser Verfasser kann schreiben! Seine Art Literatur habe ich im Thriller- und Krimigenre bisher immer vermisst, wo man mit sprachlichen Finessen, gesellschaftliche Beobachtungen und Details verwöhnt wird, auch wenn gerade etwas Spannendes passiert.
Der Verfasser versteht es ausgezeichnet, die verschiedenen Facetten der Sprache abwechselnd einzusetzen: von Überlegungen, inneren und gesprochenen Dialogen bis zu Naturbeschreibungen. Das ist es, was dem Buch Stärke verleiht. Abgesehen von Clasens deutlich spürbarer Schreibfreude.“
„Das Buch ist spannend, die Story realistisch und der Plot interessant. Der Leser nimmt an einem gut geschriebenen Gesellschaftskrimi aus dem dänischen Alltag Teil.“

Oversætter:
Elena Teuffer har oversat "Grådighedens pris" til tysk. 
Elena Teuffer er født i Köln, men bor nu i Reykjavík med 4 børn. Hun har læst skandinavisk kultur og sprog blandt andet på universitetet i Bonn. Hun har boet i Åbo og i Padborg. Desuden er hun en ivrig strikker.



Første kapitel:

GITTA
DONNERSTAG, DEN 5. OKTOBER
 
Im gedämpften Licht des Krankenzimmers saß ein älterer, grauhaariger Mann und hielt die Hand seiner Tochter. Bewegungslos hatte er seit gestern Abend dagesessen. Ein paar Male waren seine Augen zugefallen, aber schnell - mit Willenskraft - öffnete er sie wieder.
Morgens um halb vier starb seine 40-jährige Tochter. Ganz ruhig.
Er hörte, wie ihre angestrengten Atemzüge mit jedem Mal flacher wurden, und nach nur einer halben Minute hatten sie ganz aufgehört. Das war wahrscheinlich das, was man unter einem friedlichen Tod verstand.
Eine ältere Krankenschwester kam herbeigeeilt und schaltete das gelle Deckenlicht im Krankenzimmer ein. Sie warf einen routinierten Blick auf den Monitor über dem Bett, kontrollierte Atmung und Herzschlag, die zum Stillstand gekommen waren. Sie drückte die Klingel, um weiteres Personal herbeizurufen, begann aber umgehend selbst, die Patientin zu untersuchen.
Der hochgewachsene, grauhaarige Mann stand schwerfällig auf und ohne ein Wort zu sagen ging er langsam durch das Zimmer, auf den in nächtlicher Stille liegenden Krankenhausflur, die Treppe hinunter und trat auf den dunklen Parkplatz vor dem Krankenhaus. Zu dieser Zeit standen hier nur wenige Autos. Er ging zu seinem schwarzen Range Rover und schloss sich darin ein.
Er saß auf dem Fahrersitz und starrte in die Dunkelheit. Die ersten Tränen bahnten sich ihren Weg aus den Augenwinkeln und rannen seine zerfurchten Wangen hinunter. Sie bahnten den Weg für den eigentlichen Zusammenbruch. Sein Gesicht verzog sich zu einer grotesken Grimmasse, er beugte sich über das Lenkrad und schluchzte laut und schmerzerfüllt in die schwarze Herbstnacht. Knud Emmanuel Tranedal weinte zum ersten Mal seit vielen, vielen Jahren. Das letzte Mal geschah es vor 40 Jahren, als seine geliebte Tochter Gitta auf die Welt kam und ihre Mutter kurz nach der Geburt starb.
Jetzt war Gitta auch tot.
 
*
 
Knud E. Tranedal, von seiner Familie, seinen Freunden und Angestellten nur Knud genannt, wurde im Alter von 34 Jahren Vater.
Viele Jahre hatte er als Junggeselle gelebt. Aber zur Überraschung vieler heiratete er zwei Jahre eher die nur 24-jährige deutsche Baronesse Elise von Löwenstein. Sie war die Tochter des Hauses auf dem Gut, wo Knud und einige seiner Freunde ab und zu zum Jagen eingeladen waren. Die blonde junge Frau und der charmante Mann von Welt waren direkt zueinander hingezogen, und nach drei Monaten heimlichen Treffen in verschiedenen europäischen Großstädten wurden sie vermählt. Zwei Jahre später gebar Elise ihr einziges Kind, die Tochter Birgitta, die immer nur Gitta genannt wurde. Das kleine Mädchen wurde von der damaligen Königinwitwe aus der Taufe gehoben und wurde  zum Augenstern ihres Vaters. Elise versank nach ein paar Wochen in tiefsten Wochenbettdepressionen, und während Knud auf Geschäftsreise war, nahm sie eine Überdosis Tabletten, an der sie starb.
Es dauerte etliche Jahre, bis Knud über den Tod von Elise hinweg kam. Aber nicht zuletzt sein Pflichtgefühl gegenüber seiner Tochter trug dazu bei, dass er um Gitta Willen wieder am Leben teilnahm. Gitta wurde eine Vatertochter der ganz besonderen Art. Viele meinten, dass sie schon auf geschmacklose Art und Weise verwöhnt wurde, und da war durchaus etwas dran. Andererseits stellte Knud  auch hohe Ansprüche an sie.
Die ersten Schuljahre verbrachte sie in der Haubjerger Volks- und Realschule, und sie entwickelte sich zu einem besonders anmutigen und begabten Mädchen. Wie viele andere Mädchen war Gitta in Pferde vernarrt und hatte Spaß am Reiten. Zu ihrem sechsten Geburtstag bekam sie ihr erstes Pony geschenkt.
In einigem Abstand vom Hauptgebäude des Tranedal Gutes hatte man ein altes Steingebäude mit weißgekalkten Fugen stehen gelassen. Hier ließ Knud die Reitanlage seines Gutes bauen, komplett mit Innen- und Außenbahnen für Dressur und Springreiten, umgeben von großen Weidearealen, damit die Reitpferde grasen konnten. Hier begann auch das weitverzweigte Reitwegenetz, das kilometerlang durch die weitläufigen Wälder und Wiesen lief, die zum Gut Tranedal gehörten.
Nach ein paar Jahren beschloss Knud, Gitta auf das Herlufsholmer Internat zu schicken, wo er selber zur Schule gegangen war und das nun auch für Mädchen geöffnet hatte. Mit Fleiß und nicht zuletzt auch durch ihre angeborene Intelligenz wurde sie Jahrgangsbeste auf ihrer Schule, von wo die Führungselite des Landes rekrutiert wurde. Nach dem Abitur schrieb sich Gitta auf ihres Vaters Rat in die Copenhagen Business School ein, wo sie in Rekordzeit Betriebswirtschaft studierte und mit hervorragenden Noten ihren Abschluss machte. Danach zog Gitta nach London, wo sie in einer internationalen Bank arbeitete. Sie verliebte sich in den Sohn des Chefs, aber nach einigen Jahren trennten sie sich und Gitte kam zwar sehr enttäuscht, aber um einiges klüger nach Gut Tranedal zurück.
Als 27-jährige – ein Jahr, nachdem ihr Vater 70 wurde – war sie bereit, in die Leitung des Gutes einzutreten. Knud war überglücklich. Jetzt war seine geliebte, verlorene Tochter zu ihm nach Hause zurückgekehrt. Und sie war auch zu ihrem Familienerbe zurückgekehrt, bereit, den ihr vorbestimmten Platz auf dem Gut einzunehmen. Er selber erfreute sich guter geistiger und körperlicher Gesundheit, aber es war an der Zeit, dass die Zukunft in das Gut einzog. Er erarbeitete einen Plan, wie seine Tochter nach und nach die Leitung des Gutes übernehmen würde. Er erwähnte Gitta gegenüber jedoch nie, dass sie auch dazu verpflichtet war, für einen Erben zu sorgen.
Die alte Verwalterwohnung wurde nach allen Regeln der Kunst für sie modernisiert und eingerichtet und sie begann, als verlängerter Arm ihres Vaters in der Bewirtschaftung des Gutes zu arbeiten. Knud übergab einen Leitungsbereich nach dem andern an seine Tochter, die nie einknickte, sondern sich ganz im Gegenteil schnell in die neuen Arbeitsfelder einarbeitete. Im Stillen freute Knud sich und sagte sich oft selber, was für eine fantastische Tochter er doch hatte. Am Anfang wunderte Knud sich über den Leitungsstil seiner Tochter. Er selber hatte die Geschicke des Gutes immer von seinem Büro im Hauptgebäude aus gelenkt, und es gab nur wenige Anlässe im Jahr, an denen er sich von Geschäfts wegen in Wald, Wiesen und Ställen blicken ließ. Viele seiner Angestellten kannten ihren Chef so gut wie gar nicht und sahen ihn nur zu Gelegenheiten wie am Weihnachts- und Erntefest, wo er sich für ihren Einsatz bedankte und ihnen zuprostete. Gitta hingegen richtete es ein, dass sie einmal in der Woche den Bürotrakt verließ, sich Gummistiefel anzog und zusammen mit den verschiedenen Verwaltern eine Runde durch die Ställe ging und mit ihnen das Gelände abschritt. Es war ganz klar ein anderer, modernerer Stil, aber ansonsten gab es nichts, was Knud an der Arbeit seiner Tochter aussetzen konnte. Er freute sich, dass der Generationswechsel reibungslos von Statten ging. Auf den nächsten Generationswechsel hatte er keinen Einfluss, und daher versuchte er, nicht darüber nachzudenken. Und jetzt war alles mit einem Schlag vorbei.
Vor einer Woche war Gitta zu einen ihrer routinemäßigen Ausritte durch das Gelände des Gutes aufgebrochen. Sie nahm ihr Lieblingspferd Cäsar, einen sechsjährigen Hengst, den sie selber eingeritten hatte.
Der Wald stand in den schönsten Herbstfarben, aber an diesem Freitagnachmittag regnete es in Strömen. An vielen Stellen hatten sich Pfützen von ansehnlicher Tiefe gebildet und viele Reitwege im hügeligen Gelände bestanden nur noch aus schmatzendem Schlamm. Obwohl Pferd und Reiterin routiniert waren und gut zusammenarbeiteten, geschah das Unglück an einer Stelle, wo sie schon oft zusammen unterwegs gewesen waren. Cäsar rutschte im Schlamm aus und stürzte. Gitta landete unter dem großen Tier, das sich panisch wieder auf die Beine kämpfte. Als Cäsar ohne Reiter auf den Hofplatz gelaufen kam, begann eine hektische Suche mit den drei Geländewagen des Gutes. Knud fand seine Tochter an dem Platz, wo sie gestürzt war - verdreckt, hilflos und mit einem offenen Oberschenkelbruch. Eine halbe Stunde später kam der Krankenwagen und Gitta wurde in das Haubjerger Krankenhaus eingeliefert, wo sie direkt in den OP gebracht wurde.
Die Orthopäden waren versiert, setzten den Oberschenkelknochen zusammen und fixierten den Bruch mit diversen silbernen Ersatzteilen und rostfreien Schrauben. Knud saß alleine im trostlosen Wartezimmer. Nach einer Stunde konnte der Chirurg ihm mitteilen, dass die Operation gut verlaufen war, Gitta immer noch halb in der Narkose lag und jetzt Ruhe und Schlaf brauchte.
„Komm morgen wieder“, wurde ihm gesagt.
 
*
 
Am Freitag nach Gittas Tod fand das Begräbnis in der kleinen Kapelle in einem Seitenflügel des Hauptgebäudes statt. Der kleine, barocke Raum war bis zum Bersten gefüllt und viele Gäste mussten während der Zeremonie draußen warten. Der Sarg wurde von Knud, mit einer so ausdruckslosen Mine wie eine Maske, und fünf hochrangigen Gutsmitarbeitern getragen. Die Trauergemeinde folgte dem Sarg in einer Prozession in ein entferntes Ende des Parks. Dort lag, geschützt im Halbkreis von alten Eichen, die Familiengrabstätte der Tranedals. Gitta wurde an der Seite ihrer Mutter beerdigt, die sie nie gekannt hatte. Beim nun folgenden Leichenschmaus in der Reithalle bemerkte man, dass Knud nicht anwesend war.
Am nächsten Montagmorgen fuhr er zum Krankenhaus, wo er einen Gesprächstermin beim Oberarzt hatte.
 



 
 
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